Stiftung
... der Aargauer Jägerinnen und Jäger
Die Stiftung bezweckt im Rahmen der Artenvielfalt den Erhalt und die Förderung eines gesunden, den örtlichen Verhältnissen angepassten Wildbestandes sowie die Bewahrung und Schaffung natürlicher, naturnaher und wenn möglich vernetzter Lebensräume für unsere einheimischen Wildtiere im Sinne einer umfassenden Hege und Pflege.
Die Stiftung kann im Sinne des Stiftungszweckes allein oder in Zusammenarbeit mit zielverwandten Organisationen und Stiftungen geeignete Grundstücke erwerben oder langfristig pachten oder an deren Kauf oder Pacht Beiträge leisten.
Die Stiftung kann selber Initiativen in die Wege leiten und Projekte sowie weitere spezielle Aktionen, zum Beispiel Forschungsarbeiten, unterstützen, solange diese dem Stiftungszweck entsprechen.
Art. 2 Stiftungsurkunde vom 8.4.2004
Idee, Ziele, Entstehung
Die gemeinnützige Stiftung Wildtiere Aargau ist im Jahre 2004 unter dem damaligen Namen «Stiftung Wildtiere, Natur, Landschaft und Leben / WNLL» von weitblickenden Mitgliedern des Aargauischen Jagdschutzvereins / AJV (heute Jagd Aargau) angeregt und gegründet worden. Es handelt sich dabei um eine unabhängig handelnde Institution, welche jedoch eng und ideell mit dem AJV verbunden ist. Die Stiftung ist im Handelsregisteramt des Kantons Aargau eingetragen und bezweckt die Belebung der Artenvielfalt, insbesondere den Erhalt und die Förderung eines gesunden Wildbestandes sowie die Bewahrung und Schaffung natürlicher, naturnaher und soweit möglich vernetzter Lebensräume für die heimischen Wildtiere, ganz im Sinne eines umfassenden Hege- und Pflegeauftrages. Der 5-köpfige Stiftungsrat kann selbst Initiativen ergreifen, Projekte anstossen, begleiten und unterstützen, aber auch sinnverwandte Forschungsarbeiten mitfinanzieren. Die Stiftung ist steuerbefreit und hat unter www.stiftungwildtiere.ch einen eigenen Internetauftritt. Zuwendungen können steuerlich in Abzug gebracht werden.
Die Stiftungsidee bildet ein Gegengewicht zur heutigen Lebensform, in welcher alles, jederzeit und überall gefordert ist. Sie will im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu einer Verbesserung oder Aufwertung der Lebensräume für jagdbare und nicht jagdbare Wildtiere beitragen. Der Erfolg der Stiftung beruht im Wesentlichen auf einer unschätzbaren Freiwilligenarbeit der eingesetzten Projektleiter und des Stiftungsrates, der ehrenamtlich, also ohne jegliche materielle Entschädigung, im Interesse der Sache tätig ist.
Bestreben und Wirken
Die vielfältigen Stiftungsaktivitäten kosten Geld. Am Anfang stand ein Legat über
Fr. 30'000.00 von einem ungenannten Spender und Naturfreund zur Verfügung.
Zahlreiche Gönner, Sponsoren und Sympathisanten haben die Stiftung seither finanziell und ideell unterstützt. Der Stiftung sind auch Topfkollekten aus öffentlichen Darbietungen oder speziellen Veranstaltungen einzelner Jagdgesellschaften, ferner Zuwendungen im Gedenken an verstorbene, meist jagdlich tätige Personen, zugeflossen. Besonders zu erwähnen ist, dass die Stiftung seit 2006 jeweils eine namhafte Umsatzabgab aus dem Verkauf von «Wildschwein-Bier» erhält, welches von der Brauerei Müller AG, Baden, als Spezialmarke gebraut und vermarktet wird.
Dennoch hat sich das Spendenaufkommen bislang nur zögerlich entwickelt. Dieses würde längst nicht ausreichen, um alle eingereichten und unterstützungswürdigen Begehren zu bedienen. Zur Beschaffung der benötigten Geldmittel hat sich der Stiftungsrat deshalb etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Seit 2015 werden Donatoren der Stiftung zu einem jährlichen Wohltätigkeitsanlass (Jägerball-Charity-Gala) mit speziellen Attraktionen im In- und Ausland eingeladen. Aus den charmanten Treffen von Menschen, die der Jagd, dem Naturschutz, der Wirtschaft, der Kultur, der Politik und der Verwaltung nahestehen, konnten bislang weit über Fr. 100'000.00 für die Stiftung generiert werden. Die Anlässe sind sehr beliebt und geniessen eine hohe Ausstrahlung.
Bisher unterstütze Projekte
Die gewährten Unterstützungen an zielorientierte Projekte sind vielfältig. Deren Ausführung hat stets unter fachlicher Anleitung zu erfolgen, und der Fortbestand der ergriffenen Massnahmen ist soweit möglich sicherzustellen. Als bisher unterstützte Aktivitäten sind beispielsweise zu erwähnen: Pflanzung einer Vogelsaathecke; Vernetzung von Lebensräumen für Amphibien in Wald und Feld; ökologisch sinnvolle Habitats-Aufwertungen für Wildtiere; Schutz von fast unbekannten und weitgehend unberührten Biotopen; Beiträge an die Beschwerde- und Parteikosten zur Verhinderung von fragwürdigen und naturstörenden Freizeiteinrichtungen in Wald und Feld; finanzielle Beteiligung an den Planungsarbeiten zur Wiederansiedlung des Rotwildes im Aargau; praktische Massnahmen zur Bestandesförderung von Meister Lampe und der Feldlerche im Gebiet des untern Seetals und der Region Lenzburg, also innerhalb eines stetig kleiner werdenden und isolierten Lebensraumes.
Das wohl grösste und nachhaltigste Wildtier-Schutzprojekt im Kanton Aargau mit mehr als 1'000 beteiligten Akteuren stellt zweifellos die von der Stiftung lancierte Aktion «Rettet die jungen Wildtiere» dar. Einbezogen sind auch die beiden Projektpartner Bauernverband Aargau und Pro Natura Aargau. Mit jährlich koordinierten und wechselnden Aktionen wird seit 2010 dem Mähtod von gesetzten Rehkitzen in Heuwiesen weitgehend Einhalt geboten. Davon profitieren auch viele andere wildlebende Tierarten wie Insekten, Amphibien und Lurche, bodenbrütende Vögel, etc. Den Jagdvereinen vor Ort kommt bei diesem wohl grössten kantonalen Naturschutzprojekt eine Schlüsselrolle zu, indem sie sich mit den Landwirten absprechen und den Schutz der Jungtiere - auch unter Einbezug der neusten technischer Hilfsmittel - gewährleisten. Für die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras und die notwendige Ausbildung der Bedienerteams hat die Stiftung in den letzten Jahren grosse Investitionen getätigt. Der ausgewiesene Leistungskatalog bei der Erhaltung einer artenreichen und gesunden Population an Wildtieren ist beachtlich.
Die Stiftung mit Vorbildcharakter
Die Aargauer Jägerschaft spricht nicht bloss vom Tierschutz, sondern setzt sich aktiv für das Tierwohl ein. Zahllose Natureinsätze verdeutlichen, dass sich die Weidwerker nach dem Motto «Jäger helfen schützen» für die Anliegen von Wildtieren einsetzen. Auch ausserhalb der Stiftung werden namhafte Projekte von den Jagdvereinen direkt initiiert und finanziert, wie etwa: Heckenpflanzungen, Waldrandaufwertungen, Bachöffnungen oder Bachrenaturierungen, Anlegen von Lesestein- oder Totholzhaufen, Baumpflanzungen (Hochstämmer), Neuanlage von Feldgehölzen; Pflegearbeiten an bestehenden Naturobjekten, etc.
Gründungsmitglieder
» Gyr René †, Präsident, Ehrenpräsident von Jagd Aargau, Baden AG
» Schwarb Bernhard, Vizepräsident, Münchwilen AG
» Merki Otto, Geschäftsführer und Kassier, Würenlingen AG
» Klöti Rainer, Dr., Stiftungsrat, Auenstein AG, jetzt Präsident von Jagd Aargau, Auenstein AG
» Erhard Huwyler, Ehrenpräsident von Jagd Aargau, Beinwil Freiamt AG
5637 Beinwil/Freiamt, 30. Juni 2020
Erhard Huwyler, Ehrenpräsident von Jagd Aargau und Gründungsmitglied der Stiftung Wildtiere Aargau